
Der Mann und die Werkstatt
Wilfried Schwuchow
Handwerker und Visionär!
Geboren im Februar 1943, wuchs Wilfried Schwuchow in Lauenburg auf. Nur zwei Jahre später, zum Ende des zweiten Weltkriegs, zwang die bedrohliche Kriegssituation seine Mutter mit Wilfried und seinen Geschwistern zu fliehen. Nur wenig von dem, was sie besaßen, haben sie mitgenommen und bei der Ankunft in Angermünde noch besessen. Das Essen war stets knapp und auch Kleidung und Decken gab es nie ausreichend. Die Familie teilte sich immer alles. Bis zur Lehre hatte Wilfried Schwuchow nie ein eigenes Bett. Ab 1949 besuchte er die Schule in Angermünde, wo sich wohlhabende Bauernjungs zu armen Handwerkerkindern, wie Wilfried, mischten. Nach Schulschluss musste er von Tür zu Tür gehen und betteln.
Als abgehungerter kleiner Junge hatte er in der Gesellschaft kaum eine Chance – er musste sich beweisen, so schloss er die Schule nach acht Jahren mit einem sehr guten Ergebnis ab. Statt auf eine Oberschule gehen zu dürfen, musste er in das Berufsleben einsteigen um Geld zu verdienen. Im Lehrlingswohnheim konnte er zum ersten Mal in seinem Leben ein echtes Frühstück genießen. Ähnlich wie zu Schulzeiten, musste sich Schwuchow in seinen Lehrjahren, als schmächtigster unter den Gesellen, durchsetzen. Durch Cleverness und Geschick wurde er bester Lehrling. Fortan arbeitete er in vielen Handwerksbetrieben, sammelte Erfahrungen und erlernte sämtliche Fertigkeiten. Seinen Freiheitsdrang konnte er nicht zügeln. Das Bestreben nach Selbständigkeit war zu stark.